
Arbeit als Feigenblatt
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Geschrieben von: Jordan Raynor
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»Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen.« (1Mose 11:4)
Das Damengambit erzählt die Geschichte von Beth Harmon, einer Waise, die sich auf ihre beachtlichen Fähigkeiten als Schachspielerin stützt, um der Welt zu beweisen, dass sie Liebe und Aufmerksamkeit verdient. In einer ergreifenden Szene hören wir Beths Rivalin zu einer Freundin sagen: »[Beth] ist eine Waise. Eine Überlebende. Verlieren ist für sie keine Option. Was wäre sonst ihr Leben?«
Diese Szene veranschaulicht eindrucksvoll ein wesentliches Merkmal der menschlichen Existenz, das wir seit dem Turmbau zu Babel beobachten können – nämlich unsere Versuchung, unsere Arbeit als Mittel zu nutzen, um uns »einen Namen zu machen«. Timothy Keller nennt dies »›die Arbeit unter der Arbeit‹ – dem Bedürfnis, uns selbst zu beweisen und zu erlösen, uns unseren Wert und unsere Identität zu verdienen.«
Seit Adam und Eva versuchen wir, unsere Sünden und Unzulänglichkeiten zu verbergen, nicht mit Feigenblättern, sondern mit unseren Leistungen. Wir glauben, dass alles gut wird, wenn wir die Beförderung bekommen, einen Bestseller schreiben, früh in Rente gehen, die nächste Schachpartie gewinnen oder den höchsten Turm der Welt bauen. Aber das ist natürlich ein törichtes Unterfangen.
Wie wir in den letzten Tagen gesehen haben, lehrt uns die Schrift, dass die Arbeit »sehr gut« ist (siehe 1Mose 1 und 2). Sie sagt uns aber auch, dass nichts, auch nicht unsere Arbeit, jemals das ultimative Gute sein kann, das uns rechtfertigt. Genau aus diesem Grund hat Gott vor etwa 2000 Jahren seinen Sohn auf die Erde gesandt. Auf das Kommen dieses Erlösers richten wir unseren Blick im nächsten Artikel, wenn wir uns weiter mit der biblischen Erzählung über die Arbeit beschäftigen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Jordan Raynor. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
Jordan Raynor
Durch seine Bücher ( Werde kreativ! , Kaufe deine Zeit aus und Der kreative Schöpfer in Dir ), Keynotes und Artikel hat Jordan Millionen von Christen in verschiedenen Ländern dabei geholfen, das Evangelium mit ihrer Arbeit zu verbinden.
Neben seiner Tätigkeit als Autor und Redner ist Jordan Executive Chairman von Threshold 360, einem Venture-finanzierten Tech-Startup, das Jordan zuvor nach einer Reihe weiterer erfolgreicher Unternehmungen als CEO leitete.
Jordan wurde zweimal zum Google Fellow ernannt und war unter Präsident George W. Bush im Weißen Haus tätig. Als Floridianer in sechster Generation lebt Jordan mit seiner Frau und ihren drei kleinen Töchtern in Tampa. Die Raynors sind Mitglieder von The Church in Odessa.
Weitere Informationen unter www.jordanraynor.com
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