Das Urteil, auf das du gewartet hast

»Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.« (Epheser 2,8-9)

In den letzten fünf Andachten haben wir uns systematisch mit der biblischen Erzählung über die Arbeit befasst. In den nächsten beiden Artikeln untersuchen wir den Höhepunkt dieser Erzählung – den Tod und die Auferstehung Jesu –, um zu sehen, wie das Evangelium uns die ultimative Quelle der Ruhe und Ambition für unsere Arbeit bietet.

Schauen wir uns zunächst an, wie das Evangelium uns zur Ruhe kommen lässt.

Genau wie die Babylonier in 1.Mose 11 suchen viele von uns heute in ihrer Arbeit nach ihrem Selbstwertgefühl. Deshalb ist »Was machst du beruflich?« oft die erste Frage, die wir neuen Bekannten stellen. Wir alle haben das Bedürfnis, andere mit unserer Antwort auf diese Frage zu beeindrucken. Warum? Weil wir alle nach einem Urteil über unser Leben suchen – nach jemandem, der sagt, dass du wertvoll bist und dass deine Existenz gerechtfertigt ist.

Die wundervolle Wahrheit des Evangeliums ist, dass Jesus dieses Urteil für dich gesichert hat! »Aus Gnade bist [du] gerettet worden ... nicht aus Werken«, sondern durch das Werk Christi für dich.

Was bedeutet das für unsere Arbeit? Es bedeutet, dass wir aus einer Position der Ruhe heraus arbeiten können, weil wir nicht arbeiten müssen, um etwas zu erreichen, wozu Arbeit niemals gedacht war. Mit anderen Worten: Das Evangelium befreit uns von dem zwingenden Bedürfnis, produktiv zu sein. Ironischerweise ist es genau diese Wahrheit, die uns dazu bringt, bei der Arbeit produktiv sein zu wollen. Wie? Diese Frage werden wir im nächsten Artikel beantworten.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Jordan Raynor. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.