Zum Hauptinhalt wechseln
Wasserspritzer

Davids Helden – Haushalterschaft in Aktion

Geschrieben von: Hugh Whelchel

|

Lesezeit 3 min

»Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister hindurch und schöpften Wasser aus dem Brunnen von Bethlehem unter dem Tor, trugen es her und brachten es zu David. Er aber wollte es nicht trinken, sondern goss es als Trankopfer aus vor dem HERRN.« (2Samuel 23,16)


Das Alte Testament enthält einige der bemerkenswertesten Geschichten. Viele dieser Erzählungen drehen sich um einen Hirtenjungen namens David, der zum großen König Israels heranwuchs.

Sein Aufstieg zum Thron verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Kurz nachdem er vom Propheten Samuel gesalbt worden war, fiel David bei der Regierung in Ungnade und musste um sein Leben fliehen. Er versteckte sich mit einer Gruppe seiner treuen Anhänger in der Wildnis außerhalb Jerusalems. Die Bibel nennt diese Gruppe »Davids Helden«.

C. David Jones beschreibt Davids Gefolge in seinem Buch David’s Mighty Men als eine herausragende, einzigartige Eliteeinheit furchtloser Krieger. Sie waren außergewöhnlich stark, mutig, unerschrocken und David vollkommen ergeben. Es waren siebenunddreißig der wildesten und engagiertesten Krieger, die je gelebt haben. Jones schreibt:

»Sie waren eine Kombination aus Kampfkommandos, Geheimagenten und Spezialeinheiten, die sich die Kampffähigkeiten angeeignet hatten, die erforderlich waren, um im Nahkampf zu überleben und zu siegen. Sie führten geheime Operationen durch und waren oft zahlenmäßig stark unterlegen, doch sie hielten ihre Position. Immer wieder waren sie die letzten, die auf dem Schlachtfeld standen.«

Eine der Geschichten in 2. Samuel erzählt von einer Begebenheit, als Davids Helden König David sagen hörten: »Wer wird mir Wasser zu trinken geben aus dem Brunnen von Bethlehem unter dem Tor?« (2Sam 23,15). Zu dieser Zeit hatten Israels verhasste Feinde, die Philister, die Stadt Bethlehem eingenommen. Sie wurde streng bewacht.

Im Alleingang brachen die drei Helden auf und kämpften sich durch die Reihen der Philister. Sie gelangten bis zum Brunnen in Bethlehem, wo sie Wasser schöpften, um es dem jungen König zu bringen. Sie entkamen den verfolgenden Philistern, kehrten zu ihrem Versteck zurück und überreichten David das Wasser.

Zu ihrer Überraschung trank David das Wasser, für das sie ihr Leben riskiert hatten, nicht. Stattdessen goss er es auf den Boden.

Das war keine Verachtung für das Opfer der Männer, die ihm das Wasser besorgt hatten. Vielmehr erklärte David ihr Opfer für zu heilig, als dass er es selbstsüchtig konsumieren könnte.

Was für ein inspirierendes Bild dafür, wie Christen ihr Leben leben sollen. Der Apostel Paulus sagt uns in 2.Korinther 5,15, dass, weil Christus für uns gestorben ist, »die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist«.

Die Geschichte aus dem Alten Testament veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, dass wir unser Leben nicht egoistisch für uns selbst leben sollten. David goss das Wasser als Opfergabe für den Herrn auf den Boden. Ebenso sollen wir die unschätzbaren Gaben, die Gott uns gegeben hat, nehmen und sie als Opfergabe für ihn und unsere Mitmenschen ausgießen. Das ist es, was die Bibel als Haushalterschaft bezeichnet.

Haushalterschaft ist eines der wichtigsten und praktischsten Themen, die in der Bibel behandelt werden, und doch wird sie von Christen heute oft übersehen oder heruntergespielt.

Die Bibel hat viel über Haushalterschaft zu sagen, weil dieses Konzept jeden Bereich unseres Lebens berührt. Die Disciple’s Study Bible definiert Haushalterschaft als:

»Eine Lebensweise, die die täglichen Aktivitäten, Werte und Lebensziele eines Menschen sowie den Umgang mit all seinen Besitztümern umfasst. Sie beginnt mit Gott und seinen Plänen für die Schöpfung und seinen Absichten für die Menschheit. Der Haushalter ist Gottes verantwortungsbewusster Vertreter und Verwalter der gesamten Schöpfung.«

Diese Art der Haushalterschaft erfordert eine grundlegende Verpflichtung, uns Gott ohne Vorbehalte vollständig als Diener zur Verfügung zu stellen.

Haushalterschaft ist nicht noch eine weitere Aufgabe, die wir erfüllen müssen, sondern vielmehr eine ganz neue Sichtweise auf alles, was wir bereits tun.

Im Gegenzug wird diese »lebensumfassende Haushalterschaft« unserem Leben hier und jetzt den Frieden, die Erfüllung, die Bedeutung und den Sinn verleihen, nach denen wir alle so verzweifelt suchen.

Vielleicht denkst du jetzt: »Das ist ja toll. Aber wie sieht Haushalterschaft ganz praktisch in meinem Leben aus? Wie kann ich alles, was ich tue, in einem anderen Licht sehen? Welche konkreten Veränderungen kann ich vornehmen?«

Das sind alles gute Fragen, die ich in den nächsten Beiträgen im Rahmen einer Serie zum Thema Haushalterschaft beantworten werde.

Dieser Beitrag ist beim Institute for Faith, Work & Economics erschienen. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.

Hugh Whelchel

Hugh Whelchel

Hugh Whelchel war Gründer des Institute for Faith, Work & Economics und Autor des Buches „How Then Should We Work? Rediscovering the Biblical Doctrine of Work” (dt. Wie sollen wir denn arbeiten? Die biblische Lehre von der Arbeit neu entdecken). Hugh hatte einen Master of Arts in Religion und mehr als 30 Jahre Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft. Er verstarb 2024, vier Jahre nach seiner ALS-Diagnose.

Hinterlasse einen Kommentar